Seit Jahren schon bieten wir allen Schülern unserer Schule die Möglichkeit in der achten bis zehnten Jahrgangsstufe mehrmals an Exkursionen mit chemischem Hintergrund teilzunehmen. Die folgenden Artikel beschreiben einige der Betriebsbesichtigungen des vergangenen Schuljahrs.

Fast schon traditionell fanden auch im letzten Jahr wieder Exkursionen zum Standort Hart an der Alz der Firma AlzChem statt. Dort kann Chemie im Groß-Maßstab einmal so richtig hautnah erlebt werden. Zusätzlich können aufmerksame Schüler aber auch viele interessante Details zu Ausbildungen, Arbeitsbedingungen und Kollegialität von einer solchen Betriebserkundung mitnehmen. Wir möchten uns auch an dieser Stelle für die stets freundliche Aufnahme unserer Schüler herzlich bedanken!

In der Woche vor den Weihnachtsferien durften die neunten Klassen die Chemiefirma AlzChem in Hart a.d. Alz besuchen.

Bei unserer Ankunft wurden wir von den Mitarbeitern in Empfang genommen und in einer Präsentation in die Geschichte der Firma eingeführt. Dabei wurden zudem die verschiedenen Produkte und Tätigkeitsfelder vorgestellt. Im Anschluss bekamen wir, ausgestattet mit Schutzhelmen und Warnwesten, aufgeteilt in zwei Gruppen, eine Werksführung.

Dort durften wir insbesondere die Herstellung und Lagerung von Carbid kennenlernen, welches den Ausgangsstoff für eine Vielzahl von Produkten der Firma AlzChem darstellt. Besonders beeindruckend, war der Ofen, aus welchem das flüssige, rund zweitausend Grad heiße Carbid herausströmt und in Wägen gefüllt wird. Diese Hitze konnten wir auch in einigen Metern Entfernung noch spüren. Um zu zeigen, welche Energie in dem Stoff Carbid steckt, wurde ein kleines Stück mit Wasser übergossen. Es kommt dabei zu einer starken Rauchentwicklung und das hochreaktive und leicht entzündliche Gas Ethin entsteht.

Anschließend wurde noch gezeigt, dass das abgekühlte Carbid in einer riesigen Mühle feingemahlen und in große Aufbewahrungsbehälter abgefüllt wird, welche mit dem Zug nach Trostberg zur Weiterverarbeitung transportiert werden.

Jana Milchbauer

Einen Besuch der Annahütte in der Hammerau schildert der folgende Bericht der begleitenden Lehrkräfte Anna Wieser, Peter Linke und Ulrike Althammer:

Am 06.03.2024 machten sich die Klassen 8b und 8c mit ihren ChemielehrerInnen A. Wieser und P. Linke zu einer Exkursion zum Stahlwerk Annahütte Hammerau auf, um sich mit den Lehrplanthemen Metalle und Metallverarbeitung zu beschäftigen. Auf Grund des Streiks der Lokführer wurde die Exkursion der Klasse 8a mit Frau Althammer auf den 27.06.24 verschoben. 

Nach der Zugfahrt von Laufen nach Hammerau und einem kurzen Fußmarsch zum Stahlwerk bekamen die Schülerinnen und Schüler einen kurzen Einblick in die Geschichte der Annahütte. Interessant war zu hören, wo und wie Produkte der Firma verwendet werden. So findet man den Stahl aus Hammerau weltweit in Brücken, Gebäuden und Schiffen. Im Anschluss daran erhielten die Schülerinnen und Schüler kurze Informationen über mögliche Praktika- und Ausbildungsrichtungen, die innerhalb der Firma in Hammerau angeboten werden.

Nach diesem kurzweiligen Vortrag tauchten die Schülerinnen und Schüler in einer Führung durch einen langjährigen Mitarbeiter des Stahlwerks in die Produktion ein und sammelten Eindrücke, wie Stahl verarbeitet wird, welche Temperaturen und Maschinen dazu benötigt werden und vor allem auch, welche Produkte in Hammerau gefertigt werden.

Die Kinder durften sogar einen Blick in die Qualitätskontrolle werfen und bekamen dort von Mitarbeitern erklärt, auf welche Qualitätsmerkmale, wie z.B.  Zugfestigkeit, Verformbarkeit, etc., bei verschiedenen Produkten geachtet werden muss.

Am Ende der lehrreichen und interessanten Führung durch das Stahlwerk bekamen die Schülerinnen und Schüler noch die Möglichkeit Fragen zu stellen, bevor es mit dem Zug wieder zurück nach Laufen an die Schule ging.

Nicht ganz alltäglich im Exkursionsprogramm ist der Besuch ist der Besuch der nahegelegenen Biogasanlage in Daring, den die Lehrkraft Ulrike Althammer so schildert:

Um den Lehrplaninhalt „Energiegewinnung durch erneuerbare Energien“ hautnah erkunden zu können, schwangen sich die Schülerinnen und Schüler der des naturwissenschaftlichen Zweigs der Klasse 8a und ihre Lehrerin U. Althammer am 22. Februar 2024 bei schönem Wetter auf die Schulfahrräder, um die Biogasanlage in Daring zu besuchen.

Dort angekommen begrüßte uns Hr. Hauthaler und startete mit einem kurzen Input, indem er uns auf dem Betriebsgelände die Bestandteile, die grundsätzliche Funktion und die Größe der Biogasanlage in Daring erklärte. Im Anschluss führte er uns zu den sehr großen Fahrsilos, in denen das Futter für die Bakterien durch Vergärung haltbar gemacht wird. Anschließend durften wir einen Blick in die Fütterungsanlage werfen, die automisch zur richtigen Zeit die richtige Menge an Silage in die Anlage befördert. Unseren nächsten Halt machten wir bei den zwei Hauptgeneratoren und Hr. Hauthaler erklärte uns sehr ausführlich, wie nun aus dem Gas, welches die Bakterien produzieren, elektrische Energie gewonnen wird. Hinter der nächsten Türe wartete das Herz der Anlage auf uns, die Schaltzentrale, mit der die ganze Anlage überwacht, gegebenenfalls gesteuert und Fehlermeldungen und somit Probleme an der Anlage angezeigt werden. Zu guter Letzt durften wir noch die Abgasnachverstromung mit Hilfe einer Dampfmaschine besichtigen und Hr. Hauthaler verdeutlichte uns nochmal die maximale Energieausbeute mit Hilfe der einzelnen Bestandteile der Biogasanlage.

Nach einer ausgiebigen Fragerunde und einen herzlichen Dank an Hr. Hauthaler verabschiedeten wir uns und radelten mit den Schulfahrrädern wieder ans RGL zurück.