Sie waren bereits im Februar in Pessac bei Bordeaux im französischen Westen- 13 Schülerinnen und Schüler aus den 8. und 9. Klassen des Rottmayr-Gymnasiums, um im Rahmen des Erasmus+ Bildungsprogramms der EU mit ihren Gastgebern am Collège Noès dort einen Schulgarten anzulegen. Die neue französische Partnerschule des RGL konnte sich auf die Expertise des RGL im Bereich ökologischer Schulgarten verlassen, denn mit auf Reisen waren auch die Mitglieder des Wahlunterrichts Schulgarten, die seit mehreren Jahren unter Leitung des Geographielehrers Johann Bresina ökologisch und ertragreich den Schulgarten hinter der RGL-Mensa bewirtschaften. Entsprechend viel praktische Handarbeit war gefragt beim Anlegen des Gartens in Frankreich, denn da steht die französische Schule noch am Anfang und kämpft auch mit Schwierigkeiten wie Bodenqualität, Hitze und Trockenheit. „Es war eine Kulturreise“, sagt Johann Bresina, „wir haben viel gelernt, über Pflanzenkultur im ozeanischen Klima, Schulkultur und Gastfreundschaft im Nachbarland“. Zusammen mit der Gruppe des RGL wurde ein Garten- und Pflanzkonzept entwickelt, der Boden bearbeitet sowie erste Sämereien ausgebracht. Beim Besuch einer Gemüsegärtnerin lernten die Schülerinnen und Schüler viel Praktisches über schonende Bodenarbeit mit traditionellen Geräten und alte Gemüsesorten und deren Samen. Ein Besuch im Naturkundemuseum in Bordeaux sowie eine botanische Exkursion in den Hartlaubwald mit Erstellung eines Herbariums gehörten auch zum Programm. Einige besuchten gar mit ihren Gastfamilien die bekannte Düne von Pilat an der Atlantikküste. Gleichzeitig konnten die Schülerinnen und Schüler auch ihre Französischkenntnisse anwenden und in praktischen Lebensbereichen erweitern.
Einige Wochen später kam nun im März der Gegenbesuch nach Laufen. Die zwölf französischen Gäste besuchten den Unterricht, sie verbrachten aber auch einen ganzen Vormittag im Schulgarten mit dem Bau eines Hochbeets, der Ansaat und sie erzeugten Kerzen aus mit Wachs aus der RGL-Imkerei. Bei einer Exkursion an die Salzach lernten sie die Besonderheiten des Auwalds und eines Gebirgsflusses kennen. Ein kleines Kunstwerk aus bunten Salzachkieseln erinnert nun an den Besuch. „Die Erasmus-Schulpartnerschaft mit dem Collège Noès in Pessac ergänzt in besonderer Weise die vielfältigen Auslandskontakte unserer Schule“, erläutert Schulleiter Maurice Flatscher, „denn nun können wir auch im Französischunterricht der Mittelstufe für die 8. und 9. Klasse regelmäßig ein attraktives Angebot machen“. Vom Erasmus-Programm finanziell geförderte Schulpartnerschaften gehen über den normalen Schüleraustausch hinaus, da immer projektgebunden und fächerübergreifend mit den Partnerschulen zusammengearbeitet wird. Die nächsten Französischklassen der achten und neunten Jahrgangsstufen ürfen sich auf die Fortsetzung im nächsten Schuljahr freuen.