Regio rocks – Ein besonderes Programm der Gymnasien des Landkreises in Kooperation mit der heimischen Wirtschaft
Schüler/innen und Lehrkräfte der Gymnasien in Berchtesgaden, Bad Reichenhall und Laufen sind bei der Betriebsbesichtigung in der Firma Hörl beeindruckt von den Hightech-Spritzguss-Maschinen.
Regio rocks – Ein besonderes Programm der Gymnasien des Landkreises in Kooperation mit der heimischen Wirtschaft
Die drei staatlichen Gymnasien des Landkreises bieten besonders begabten und interessierten Schülerinnen und Schülern ein ganz besonderes Programm an: Regio rocks. Im Rahmen dieses Premium-Programms erhalten jeweils vier Schüler/innen des Gymnasiums Berchtesgaden, des Karlsgymnasiums Bad Reichenhall und des Rottmayr-Gymnasiums Laufen die Möglichkeit, exklusive Firmenbesuche bei „Vorzeigeunternehmen“ der heimischen Wirtschaft zu machen.
Im Rahmen des zweiten Firmenbesuchs fanden sich die insgesamt zwölf ausgewählten Schüler/innen zusammen mit Wirtschaftslehrkräften und den Schulleitern bei der Firma Hörl in Laufen ein. Einer der beiden Geschäftsführer, Franz Praxenthaler, hatte ein umfangreiches Programm vorgesehen, das speziell auf die Gymnasiasten zugeschnitten war: Informationen zur Firma Hörl, exemplarische Lebenswege von Führungskräften, Betriebsbesichtigung, Anforderungsprofile in verschiedenen wirtschaftlichen Teilbereichen.
Die Firmengeschichte ist außergewöhnlich. Thomas Hörl und Alois Hainz gründeten 1991 einen Spritzgussbetrieb, der rasch wuchs und früh Marktnischen besetzte. Nach dem Ausscheiden von Alois Hainz 2010 beteiligte sich die Firma Rosenberger mehrheitlich an dem Unternehmen Hörl. Der Betrieb spezialisiert sich auf High-End-Produkte im Bereich der Kunststoff-Spritzguss-technologie und beliefert weltweit führende Unternehmen insbesondere in der Automobilindustrie. Heute erwirtschaftet die Firma Hörl mit etwa 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund 35 Millionen Euro Umsatz. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, sind derzeit zwei neue Werkshallen im Bau.
Besonders interessant für die Schüler/innen war es, als Franz Praxenthaler und sein Sohn Andreas, der ebenfalls in der Firma arbeitet, von ihren sehr verschiedenen beruflichen Werdegängen erzählten, denn diese könnten kaum unterschiedlicher sein. Hier der Weg über Realschule, betriebliche Ausbildung, zweiten Bildungsweg und Meisterausbildung zum Studium, dort der „direkte“ Weg vom Gymnasium zum Studium.
Höchst eindrucksvoll war auch die Betriebsbesichtigung, die die Besucher von der eigentlichen, weitgehend automatisierten Fertigung der Endprodukte über die Werkstätten, in den die höchst präzisen „Werkzeuge“ (Formen für den Spritzguss) angefertigt werden, und die Qualitätskontrolle bis zum Logistikbereich führte.
Nach einer wohlverdienten Mittagspause mit Brotzeit folgten noch Ausführungen zu den beruflichen Anforderungen in den unterschiedlichen Unternehmensbereichen, von der Produktion bis zum Marketing, vom Vertrieb bis zum Management. Zum Abschluss gab es dann noch eine kleine Diskussionsrunde und die Schüler/innen bekamen Antworten auf ihre im Voraus überlegten Fragen. Dabei ging es u. a. um Betriebspraktika. Diese sollten sowohl in großen als auch in KMU-Unternehmen (kleine und mittlere) absolviert werden, um zu sehen, welche Betriebskultur besser zur eigenen Persönlichkeit passe. Zudem solle evtl. vor dem Studium eine Ausbildung ins Auge gefasst werden, um auch praktische Erfahrungen zu sammeln.
Am Schluss waren sich nicht nur die Schüler/innen, ihre Wirtschaftslehrkräfte und die Schulleiter, sondern auch die Firmenvertreter einig, dass derartige Begegnungen zwischen Schule und heimischer Wirtschaft in Zukunft fortgesetzt werden sollten.
Alina Bajraktari, Selina Dürnberger