Umweltbildung aktiv und draußen

Wandertag als „Schutzgebietstag“

Warum ist es wichtig, über Klima- und Naturschutz nachzudenken? Warum spielt die Bildung für Nachhaltige Entwicklung in unserem Landkreis eine besondere Rolle? Diese und andere umweltpolitische Fragestellungen standen im Fokus des „Schutzgebietstags“ am Rottmayr-Gymnasium. Die Klassen unternahmen verschiedene Wander- oder Fahrradexkursionen, die jeweils vom Fachpersonal der Biosphärenregion Berchtesgadener Land und dem Nationalpark Berchtesgaden geleitet wurden. So beobachteten die Schülerinnen und Schüler beispielweise Tiere und Pflanzen im Wimbach- und Klausbachtal, erfuhren etwas über die Almwirtschaft in der Jennerregion, lernten in interaktiven Spielen die Bedeutung des Schönramer Filzes oder des Osinger Waldes für den Klimaschutz kennen und besuchten nachhaltig wirtschaftende Betriebe. Jede Klasse erlebte auf diese Weise die einzigartige Natur des Nationalparks und der Biosphärenregion und sprach darüber, dass nur durch Schutz und nachhaltige Nutzung das Berchtesgadener Land als Lebensraum für künftige Generationen erhalten werden kann.

Wanderung im Jennergebiet zum Thema "Almwirtschaft" mit 9.-Klasslern
Wanderung ins Wimbachgries
7.-Klassler machen einen Workshop im Osinger Wald zu den vielfältigen Funktionen eines Waldes.
Oberstufenschüler am Walderlebnispfad im Osinger Wald. Sie haben später Naturgedichte gehört und sich selber als Lyriker versucht.
Mit der Sennerin beim Käsemachen
Im Klausbachtal erläutert ein Förster den 11.-Klasslern das Waldmanagement des Nationalparks.
Die Gruppe läuft durch die Kernzone des Nationalparks. Hier wird keine Forstwirtschaft betrieben, denn hier lautet das Motto "Natur Natur sein lassen".
Untersuchung des Moorbodens
An der Salzachschleife machen 10.-Klassler mit verschiedenen Aktionen auf das Thema "Nachhaltigkeit" aufmerksam.
Diese Jungs aus der 6 b sind im Haus der Berge in Berchtesgaden und nehmen an dem Workshop "Felswerkstatt" teil.
Diese Jungs aus der 6 b sind im Haus der Berge in Berchtesgaden und nehmen an dem Workshop "Felswerkstatt" teil.
Im Gewächshaus von Haus Hohenfried wird nicht nur Gemüse für den Eigenbedarf angebaut, sondern auch seltene Wiesenblumen aus dem Nationalpark "vermehrt".
7.-Klassler auf der Mordaualm

Workshops zu umweltpolitischen Themen

Im Juli 2019 durften die Schülerinnen und Schüler mit freundlicher Unterstützung des BMZ an Planspielen teilnehmen, die von Peter Kaubisch geleitet wurden. Ziel dieser Veranstaltungen war es jeweils, den Schülern umwelt- und entwicklungspolitische Themen näherzubringen, um auf diese Weise zu verantwortungsvollem Handeln zu animieren. Der Workshop „Aluminium im Regenwald“ in den 10. Klassen thematisierte den Bauxitabbau in Brasilien, der mit einer hohen Umweltbelastung sowie Zerstörung des Lebensraums indigener Gruppen verbunden ist. Um eine möglichst reale Situation bezüglich der Aluminiumproduktion nachzustellen (wirtschaftliche Zwänge, Machtverteilung der Akteure, Zerstörung von Ökosystemen) schlüpften die SchülerInnen im Rahmen des Planspiels in die Rollen von drei Gruppen, die unterschiedliche Interessen verfolgten: Die Aluminiumindustrie, die Regierung und die Menschenrechts- und Umweltgruppe. Während des Spiels mussten die Gruppen miteinander verhandeln, um jeweils ihre konkreten Ziele zu erreichen. Eine Diskussion um den eigenen Lebensstil mit konkreten Handlungsmöglichkeiten bezüglich eines verantwortungsvollen Umgangs mit Aluminium im Alltag schloss sich an.

Verschiedene Interessensvertreter bezüglich des Bauxitabbaus sind am Zug.
Alle sind beim Planspiel involviert.
Reflexion über den eigenen Aluminiumkonsum

Ein anderer Workshop mit dem Titel „Systemisches Denken – Verständnis von und Umgang mit Ökosystemen“ fand mit den SchülerInnen des Geokurses der Q11 statt. Der Workshopleiter Peter Kaubisch führte zunächst in einige grundlegende theoretische Grundlagen ein: Unsere Welt funktioniert in Systemen. Um darin – insbesondere im Hinblick auf nachhaltiges Leben – sinnvoll Entscheidungen zu treffen, ist es hilfreich, systemisch denken zu können (z.B. positive und negative Rückkoppelungseffekte prognostizieren) und somit eine ganzheitliche Sichtweise zu entwickeln. Denn Menschen beeinflussen die Ökosysteme in großem Ausmaß. Wenn man nachhaltig mit diesen Systemen, die unsere Lebensgrundlage darstellen, umgehen will, muss man sie nach Möglichkeit verstehen bzw. auch verstehen, was man nicht verstehen kann (Nichtlinearität, …) und wie man mit dieser Unschärfe umgeht. Dies gilt für einen Acker (Überdüngung, Verlust von Humus, …) ebenso wie für die Meere (Überfischung) und Klimaveränderungen. Im Praxisteil am zweiten Tag wurden verschiedene Übungen gemacht, um das Verhalten von Systemen und den Umgang damit erfahrbar zu machen.

Nachdenken über positive und negative Rückkoppelungseffekte
Praktische Übungen zum systemischen Denken
Wie verändert sich der anfänglich ordentliche Kreis, wenn einige Parameter geändert werden? Inwiefern ist die dann entstehende Aufstellung prognostizierbar oder nicht? Fotos und Text: Nicola Döring

Umweltschutz aktiv – Schüler entfernen Neophyten

Im Rahmen der Projekt- und Exkursionstage 2019 haben zwei 8. Klassen und eine 7. Klasse Neophyten an der Salzach entfernt. Diese gebietsfremden Pflanzen, wie z.B. der japanische Knöterich und das Springkraut, breiten sich inflationär in den Aueregionen aus und stören somit das heimische Ökosystem. Die SchülerInnen haben mit dem Ausreißen dieser in unserer Region unbeliebten Pflanzen der Natur im Salzachbereich einen wichtigen Dienst erwiesen.

Außerdem sammelten die Jugendlichen von den Wiesen Samen von heimischen Blumen, um diese zu Hause im Garten wieder auszusähen, um ab nächstem Jahr schöne Blumenwiesen (Stichwort Bienen!) zu erhalten.

Der Landschaftsökologe Dr. Josef Heringer war mit Herzblut bei der Aktion dabei und erklärte den Jugendlichen zunächst die Notwendigkeit der Entfernung der Neophyten und erläuterte dann, wie sie die Samen von heimischen Blumen sammeln sollen.
Die SchülerInnen haben fleißig den japanischen Knöterich abgeschnitten und auf einem Haufen zusammengelegt.
Sammeln von Samen
Der Knöterich wurde anschließend von der Stadt Laufen abgeholt und vernichtet. Die SchülerInnen gingen schwitzend nach Hause - es war an diesem Tag sehr heiß. Text und Fotos: Nicola Döring

5-tägige Exkursion nach Südtirol

Gleich zu Beginn des Schuljahres 2018 fuhren die Schülerinnen und Schüler des W-Seminars „Die Alpen“ zusammen mit Herrn Bresina und Frau Döring für fünf Tage nach Südtirol, um einige relevante Themenbereiche vor Ort zu erkunden und Seminarinhalte zu vertiefen. Die Gruppe gelangte über den Reschenpass nach Naturns, westlich von Meran. Von dort aus wurden interessante Ausflüge unternommen und folgende geographische Themen besprochen: Apfel- und Weinanbau im Vinschgau, die Entwicklung des Tourismus im Schnalstal, Gletscherdynamik am Beispiel des Schnalstaler Gletschers, Wanderung nach Juval und Besichtigung des Messner Mountain Museums, der Marmorabbau in Laas, Wanderung auf dem Meraner Höhenwanderweg mit Informationen über die Höhensstufen der Vegetation und Almwirtschaft, Führung in der Meraner Kellerei mit Information zur Weinherstellung, Besuch des Ötzimuseums in Bozen.

Am Reschenstausee
Erläuterungen zur Gletscherdynamik
Juval (Messnermuseum)
Auf dem Meraner Höhenwanderweg
Der Bürgermeister des Ortes "Unser Frau" informiert über die Entwicklung des Tourismus im Schnalstal.
Blick ins Schnalstal
Führung im Messnermuseum über Naturreligionen und diverse Ausstellungsstüvke, die Reinhold Messner von seinen vielen Reisen mitgebracht und hier ausgestellt hat.
In der Meraner Weinkellerei
Der Schnalstaler Gletscher, der sich in der Nähe der Ötzi-Fundstelle befindet.
Blick ins Etschtal
Informationen zum Abbau und zur Verarbeitung vom Laaser Marmor.

Geologische Exkursion an die Salzachschleife

Die Schülerinnen und Schüler des W- Seminars erhielten einen Einblick in die geologischen Strukturen des Alpenraums. Bei seiner sehr kurzweiligen und informativen Führung durch die Altstadt Laufens erläuterte Herr Peschl zunächst die geologische Beschaffenheit und Entstehung einiger Steine, die in Häusermauern, Gehwegen und auch in der Stiftskirche verbaut sind. Am Salzachufer staunten die Schüler über die Farbenvielfalt der dort liegenden Kieselsteine. Dank Herrn Peschls fundierten Wissens wurden die Steine nicht nur benannt, sondern es wurde auch ihre Entstehung erklärt und damit auch erläutert, aus welchem Teil des Alpenraums die Salzach den jeweiligen Stein angeschwemmt hat.

Erläuterungen zur Entstehung des Konglomerats durch Herrn Peschl (kniend)
Erläuterungen zur geologischen Struktur und Entstehungsgeschichte der gesammelten Kieselsteine
Feststellen des Kalkgehalts mit Hilfe von Salzsäure (Fotos: N. Döring)